Pilgern mit Hund nach Santiago de Compostela

Translation:

Annika: Ausland!

Na, ich fass es ja nicht! Ich bin tatsächlich aus Deutschland rausgewandert! Wir sind in Luxemburg, wenn auch nur einen Purzelbaum weit entfernt von Deutschland, in Echternach. Ich sitze in der Jugendherberge am PC (boa ey, Luxus!) und da, wo bei unserer Tastatur eigentlich ein "ö" ist, ist hier ein "é" und wo eigentlich ein "!" ist, ist ein "+". Verrückt! Verkehrte Welt! Ich bin über die deutsche Grenze gewandert! Aber zurück zu den Anfängen...

 

Frau Ziwes deckt uns morgens noch den Tisch ein und verabschiedet sich dann zur Arbeit, mit der Bitte, die Tür hinter uns zuzuziehen, wenn wir gehen. Als ich Papa frage, ob er denn schon gezahlt habe, sagt sie nur, wir sollen das Geld auf den Tisch legen. Na, das nenn ich mal Gottvertrauen.

 

Von Rohrbach aus führt uns unser Weg mal wieder in den relativ lichten Wald hinein. Es ist kalt an diesem Morgen, nicht so kalt wie in den vergangenen Tagen, trotzdem ist der Schnee zum Glück nicht so getaut wie gestern. Die gute erste Hälfte des Tages ist die Schleppleine noch ziemlich leicht und die Schuhe trocken.

 

Wir laufen auf das Ferschweiler Plateau Richtung Wikingerburg, am Telefon wie so oft in Kontakt mit unserem technischen Retter Sebastian. Wir klären die Internetmöglichkeiten für die nächsten Tage. Was würden wir nur ohne unseren Basti tun?!?

 

Von der Wikingerburg aus (wo da `ne Burg sein soll, hab ich nicht verstanden...) geht`s zum Fraubillenkreuz, einem alten Monolith, der zu kultischen Zwecken genutzt wurde, bevor man ihn zum Kreuz hat umformen lassen. Hm, so geht`s natürlich auch...

 

Danach wird es richtig spannend. Nach unserer Rast MIT SONNE in einer Schutzhütte mit Blick auf den Grenzfluss Sauer, geht es runter vom Ferschweiler Plateau. Wir wandern durch bis zu 40m hohe Felsen. Der Weg ist abenteuerlich und das bizarre Felsenmeer ist nicht ohne... Zack, lieg ich mal wieder auf dem Hintern! Wie fast jeden Tag. Und mal wieder tu ich mir nix dabei. Nicht zu fassen. Allerdings merke ich hier, dass der Schnee dann doch wieder taut. Meine Hose ist klitschnass. Na super. Lustig war`s trotzdem!

 

Sira ist auch begeistert von der Felswanderung. Sie hüpft hinter die Felsen, schaut und schnuppert in Höhlen, sucht dann wieder nach uns usw. Sie freut sich einfach!

 

Nachdem wir aus der Felsenwüste heraus sind, laufen wir hinunter nach Bollendorf, an überresten einer alten römischen Villa vorbei und hinunter zur Sauer. Als wir die Brücke überqueren, ist es soweit: Wir gehen ins Ausland! Allerdings ist von Grenzposten oder ähnlichem nichts mehr zu erkennen, ausser, dass jetzt alles in zwei Sprachen geschrieben wird, z.B. Stàdtenamen, Werbung oder so.

 

Auf unserem weiteren Weg nach Echternach bekommen wir davon nichts mit, denn wir laufen nur am Wasser entlang, ungefähr so wie am Siegweg. Nach einem kurzen Schlenker durch Echternach (Marktplatz, Basilika) erreichen wir die Jugendherberge. Sira darf nicht mit in den Schlafbereich, deswegen wird uns erlaubt, auf der Zuschauertribüne in der anliegenden Turnhalle zu schlafen. Na, das ist doch mal was!

 

Ich bereite Siras und mein Bett vor, wir essen mal wieder köstlichstes Tütenpüree mit kleingeschnippelter Salami und Röstzwiebeln und jetzt sitz ich hier, Papa hat `nen Cocktail ausgegeben und ich warte darauf, dass die Fussballer "meine" Halle zum Schlafen freigeben. Abenteuerlich. Auf jeden Fall die abenteuerlichste Herberge bisher. Wir harren der Dinge, die da kommen!

 

Wer es noch nicht mitbekommen hat: In den vergangenen Blogartikeln habe ich etwas aktualisiert: Ich hab euch ein paar Bilder mit reingesetzt. Schaut doch nochmal rein!

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Sebastian (Dienstag, 26 Februar 2013 23:27)

    Na, so einen Panoramablick aufs Spielfeld hat man doch selten. Dann morgen früh zum Warmwerden erstmal ein paar Runden drehen! Schlaft gut da oben.

  • #2

    jaket kulit (Freitag, 01 März 2013 13:06)

    Sure would like to win this for the wife.

  • #3

    Dani (Sonntag, 10 März 2013 18:17)

    Haha, Abenteuer lässt grüßen...