Pilgern mit Hund nach Santiago de Compostela

Translation:

Reinhard: Nach Bad Münstereifel Schluss? - Von wegen!

Nix gegen meine Tochter, aber bis nachts um 1.20 Uhr am Blog schreiben - das geht gar nicht! Wie will sie sich denn da regenerieren, wenn nicht ausreichend genug Schlaf bleibt... Also, Leute, die Einträge werden jetzt kürzer. Ich versuche mal, mit gutem Beispiel voran zu gehen.

 

Eines meiner geflügelten Worte im Vorfeld der Tour war oft "Vielleicht ist ja auch schon in Bad Münstereifel  Schluss!" - Von wegen! Jetzt sind wir schön zwei Tagesetappen HINTER Bad Münstereifel und immer noch sind wir "on the road".  Dies ist übrigens auch wörtlich zu nehmen, denn der Jakobsweg ist kein deutscher Premiumwanderweg, dessen Asphaltanteil nur sehr gering sein darf. Der Jakobsweg verläuft nicht selten auch auf Straßen oder asphaltierten Feldwegen.... und darüber freuen sich natürlich die Füße, Annis ganz besonders. Auch die Beinmuskulatur erhärtet sich schneller und führt, vor allem nach Pausen, bei uns beiden zu einer recht ungelenken Gehweise.

 

Nachdem Anni ihre Wehwehchen berichtet hat, muss ich meine natürlich nachschießen. Also: Die Füße brennen so ab 15 km, Blasen hab ich keine. Das größte Problem sind meine Kreuzschmerzen, die mich nicht plattmachen, aber nerven. Dann zwickt es noch ein wenig  in den Oberschenkel- und Kniegelenken, aber ich denke, das wird sich geben, wenn sich mein Körper an den schweren Rucksack gewöhnt hat. Ansonsten alles paletti!

 

   Die größte Herausforderung ist momentan das Wetter. Es ist lausig kalt und eine nur ab und zu mal zwischen den Schneewolken hervorblinzelnde Sonne ändert da nur wenig dran. Das hindern mich nicht, bei Anstiegen (und die gibt es in der Eifel nunmal) ins Schwitzen zu kommen. Oben angekommen ist dann an ein Stehenbleiben und Verschnaufen nicht zu denken, dann gefriert man zum Eiszapfen. Übrigens: Unser Trinkwasser ist uns gegen Ende der Etappe in unseren Flaschen gefroren.

 

Siras Highlights des Tages sind die zwei kleinen Rehherden, die sie unterwegs zu Gesicht bekommt. Wunderbare Nasenreize müssen dann jedes Mal in ihrem Kopf explodieren, aber alle Aufregung ist ja immer umsonst. Anni hat sie jedes Mal fest im Griff. Welche Qualen müssen es sein, wenn einem ein lecker zubereitetes Schnitzel immer wieder kurz vor dem ersten Happen vom Teller hüpft.

 

Am späten Nachmittag kommen wir ziemlich ausgepowert  nach 28 km, einigen Schneeschauern, gefühlten  -10°C und vielen verharschten Wegen in Kronenburg an. Bei den Eheleuten Peiker ist es urgemütlich  im Dachgeschoss und wir tauen langsam wieder auf.

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Kommentare: 1
  • #1

    Ralf (Freitag, 22 Februar 2013 08:16)

    Guten Morgen Ihr DREI!
    Sitze im Büro und mein erster Akt...Euer Blog.

    Haltet durch...die Wege in Spanien sind besser.
    Gruß Ralf